Exing; Rannersdorfer Kirche; Lappersdorf mit historischen Fotos der Sammlung Sicheneder; die verfallende Thomasbacher Kirche; im Anhang Sterbebilder

Exing
(in den ältesten Urkunden: Assingen)

Link zu Exing in historischen Bildern

Der Kirchturm der im 15. Jahrhundert erbauten, ehemaligen Schlosskapelle.
Die 52 Kilogramm schwere Bronzeglocke wurde 1996 gespendet.
Guss in Passau aus einer Legierung mit 78 % Kupfer und 22 % Zinn.

Der Altar der kleinsten Pfarrkirche des Bistums Passau (1988).
Zur Pfarrkirche gehört auch kein eigener Friedhof.
(Foto L. Kriegl)

Der hl. Wolfgang wurde 972 Bischof von Regensburg, deshalb hält er den Regensburger Dom in der Linken.
Er lebte der Legende nach zeitweilig als Einsiedler am nach ihm benannten Wolfgangsee in Österreich.

Links am Altar eine Figur des hl. Bruder Konrad, eines geborenen Rottalers.
Er war als Laienbruder Pförtner des Altöttinger Kapuzinerklosters und wurde 1934 heiliggesprochen.

Rechts am Altar eine Figur des Nikolaus von der Flühe,
eines Schweizer Einsiedlers, Asketen und Mystikers. Er ist Schweizer Nationalheiliger.
In der Hand eine Gebetsschnur mit 50 Perlen; sie stammt aus einer Zeit, als es noch keinen Rosenkranz gab.

Das Deckengemälde zeigt den guten Hirten.

Die Exinger Madonna

Das Prozessionskreuz mit der 13. und 14. Kreuzwegstation

Christus als Schmerzensmann in einer Turmnische

Das neu errichtete Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege

Giebelgemälde des ehemaligen Expositurhauses gegenüber der Pfarrkirche

Neben der Kirche sorgt der Wirt für das leibliche Wohl.

An das alte Schloss der Hofmark erinnert auch noch der Rest des sogenannten Schlossweihers.

Die Vils bei Exing im Herbst 1990.
Auch die Exinger Vilsbrücke wurde am Ende des II. Weltkrieges gesprengt.
(Foto L. Kriegl)

Rannersdorf

Die Rannersdorfer Kirche geht auf das Mittelalter zurück und enthält vermutlich noch romanische Reste.

Kuppelreparatur am 16.9.2010.
Der achtseitige Aufsatz stammt aus der Barockzeit.
(Slg. E. Sicheneder)

Das Kirchenschiff der Rannersdorfer Kirche mit der neuromanischen Einrichtung an Weihnachten
(Slg. E. Sicheneder)

Links am Hauptaltar der hl. Petrus mit Schlüssel und Petrustonsur

Die rechte Figur

An der südlichen Chorwand hängt eine Kopie des Isenheimer Altars von Mathis Grünewald,;
nach mündlicher Überlieferung hing das Bild früher am Hauptaltar der Exinger Kirche.
Es könnte eine Kopie des Eichendorfer Malers Sandner sein.

Am unteren Bildrand die drei benachbarten Kirchen Lappersdorf ...

... Exing ...

... Rannersdorf.

Im Chorbogen zwei freigelegte Engelsfresken

Der rechte Seitenaltar in neugotischem Stil

Über dem Kircheneingang das Datum der Erweiterung von 1886

Auferstehung zum ewigen Leben
erwartet hier die sterbliche Hülle des
  Andre Hochholzer,
ledigen Bauerssohnes von Thalham, gestorben da
hier am 28. Dezember 1848, versehen mit allen heili
gen Sterbsakramenten, im 84ten Jahre seines Le
bens. Ihm zur Seite ruht auch deßen Schwestr:
A. Max. Hochholzer ...

Die Lappersdorfer Kirche mit einer seltenen klassizistischen Kanzel

Die Lappersdorfer Saalkirche Maria Unbefleckte Empfängnis entstand im 13./14. Jahrhundert.

Das Kirchenschiff (Aufnahme ca. 1974)
(Slg. E. Sicheneder)

Der spätbarocke Hochaltar, 1773 von dem Landauer Bildhauer Wagner gefertigt
(Slg. E. Sicheneder)

Eine Vilstaler Rarität ist diese klassizistische Kanzel von 1811 (ca. 1974).
(Slg. E. Sicheneder)

Denkmal der
ehr u. tugendsamen
Theres Hartl,
Hüterin von hier, gestorben den 20. Juli 1848,

68 Jahre alt.

Denkmal
Lorenz Tristerer gewester Schuhmacher in Exing,
welcher gestärkt durch die heil. Sakramente
den 28. Janner 1830 im 62. Jahre seines Lebens
selig in dem Herrn entschlief.

Restauriertes Denkmal der Müllersgattin Barbara Huf, gestorben 1843, 59 Jahre alt

Grabstätte
der tugendsamen Anna Renner,
gewesenen Ausnahmbäuerin von
Reisach, welche nach empfangenen h.
Sterbsakramenten im 69. Jahre ihres
Lebens am 31. März 1838 um 4 Uhr Früh
gottselig entschlafen ist.

Die Lappersdorfer Kirche um 1926
(Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirksamt Landau a. I., 1926)

Die Lappersdorfer Kirche ca. 1930, vermutlich bei einer Primiz (Fischer)
(Slg. E. Sicheneder)

Historisches aus Lappersdorf

Aus dem Geschäftsbuch des Adldorfer Metzgers Niedermayer zum Wirth Laperstorf vom März 1887:
18. 2 Duzent Wirst
27. 1/2 Duzent Wirst
Abril 2. 1 1/2 Duzent Wirst
Es folgen Einträge zu 3 Kälbern für 35/33/33 Mark.

Sehr nett verlaufenes Schlittenrennen 1896 in Lappersdorf, neun Rennpferdebesitzer erreichten das Ziel.
(Landauer Bote vom 6.2.1896)

Die Kinder der Lappersdorfer Schule mit ihrem Lehrer um 1895.
Eine Schule mit Mesnerhaus wurde 1885-1887 links des Zugangs zur Kirche erbaut
und 1905 wegen Feuchtigkeit mit Schimmelbefall wieder abgerissen.
(Slg. E. Sicheneder)

Differenzen über das weitere Schicksal des feuchten Schulhauses und die Schließung der Schule 1896
(Landauer Bote vom 16.7.1896)

Ansichtskarte Lappersdorfs mit der Mühle von 1902
(Slg. L. Kriegl)

Lappersdorf mit der Mühle, Krämerei, Gasthaus und Kirche 1903
(Slg. L. Kriegl)

25-jähriges Jubiläum der FFW Lappersdorf am 23.8.1903
(Slg. E. Sicheneder)

Das Lappersdorfer Hochzeitspaar Sulzböck Maria und Josef um 1904
mit Rosmarinzweigen als Zeichen der ewigen Liebe
(Slg. A. E. Bugiel)

Der Lappersdorfer Vorbauer (1910?)
(Slg. E. Sicheneder)

Der Lappersdorfer Kramerladen Jahrstorfer um 1910
(Slg. E. Sicheneder)

Familie Hicher um 1910
(Slg. E. Sicheneder)

Familie Saller um 1910
(Slg. E. Sicheneder)

Der Vergnügungsausschuss der FFW Lappersdorf lädt zur Christbaumfeier.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 4.1.1912)

Gierl bekommt einen Waggon Saatkartoffeln an die Bahnstation Wildthurn geliefert.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 8.3.1912)

Einladung zum Bockscheiben bei Gastwirt Baptist Schmid;
der beste Kegler gewinnt einen lebenden Ziegenbock.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 9.6.1914)

Kurz darauf lädt Schmid, der Wirt, zum Keller-Fest mit Blechmusik.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 19.7.1914)

Das Lohschusterhaus um 1915
(Slg. E. Sicheneder)

1919 gibt es in Lappersdorf außer der Kirche eine Mühle, ein Wirtshaus und die Handlung Jahrstorfer.
(Foto A. Steindl, Slg. L. Kriegl)

Familie Hummel ca. 1920
(Slg. E. Sicheneder)

Familie Höchtl (um 1920?)
(Slg. E. Sicheneder)

Familie Winkler 1924
(Slg. E. Sicheneder)

Der Pleintingerhof um 1925
(Slg. E. Sicheneder)

Familie Feßmann ca. 1930
(Slg. E. Sicheneder)

Burschen beim Kammerfensterln sahen keinen Brandstifter.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 7.9.1926)

Der Rennverein lädt zum Trabrennen mit anschließendem Tanz.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 13.2.1926)

Das Lappersdorfer Wirtshaus um 1930
(Slg. E. Sicheneder)

Einladung zur Christbaumfeier der FFW
(Landauer Bote und Anzeiger vom 3.1.1926)

Einladung zur Hochzeitsfeier am 14.7.1936 bei Gastwirt Schmid
(Slg. X. Schütt)

Beim Lohschuster um 1935
(Slg. E. Sicheneder)

Esterl Maria erzählt vom Kriegsende in Lappersdorf 1945:

(Audiobearbeitung G. Knothe)

1948 erfolgt die Währungsumstellung von Reichsmark auf D-Mark mit 20 DM Kopfgeld;
hier die Gutschrift auf dem Sparbuch eines Lappersdorfers am 23.8.1948.
(Slg. E. Przybilla)

Der Elsbergerhof (1950?)
(Slg. E. Sicheneder)

Gespann des Oekonomen Huber (Elsberger) stürzt mit der Mähmaschine in die Vils - Pferd ertrinkt.
(Landauer Bote und Anzeiger vom 3.9.1926)

Die 75-Jahr-Feier der Lappersdorfer FFW am 4.5.1953
(Slg. E. Sicheneder)

Das um 1900 gebaute Feuerwehrhaus mit dem 1956 dazugebauten Trockenturm
(Slg. E. Sicheneder)

Das Haus der Schuster Lucki um 1960,
jetzt ist dort die Fordwerkstätte.
(Slg. E. Sicheneder)

Die Lappersdorfer Mühle der Familie Huf (um 1960?)
(Slg. E. Sicheneder)

Unweit von Exing verfällt die Thomasbacher Kirche

Thomasbach, früher Tagmaresbach, wo am Tag die Mähren (Pferde) am Bach weiden.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1148.

Thomasbach (Tamerspach) auf einer Bairischen Landtafel Apians von 1568

Thomasbach bei untergehender Sonne
(Aufnahme T. Pammer)

Kirche Thomasbach 48.64437,12.764524 - Google Maps
St. Veit ist eine im Kern noch romanische Saalkirche, die später mit einem reichen gotischen Netzgewölbe ergänzt wurde. Bis 1830 stand neben der Kirche der Dreiseithof des freien Thomasbeckbauern.
Das Gotteshaus wurde vermutlich als Eigenkirche dieses Bauernhofes errichtet.
(Luftbild www.leidorf.de)

Auch Eigenkirchen mussten von einem Bischof geweiht werden.
Nach dem Investiturstreit durften Seelsorger später nur mehr durch Bischöfe und nicht mehr von Laien eingesetzt werden.
Der Nordturm wurde Ende des 19. Jahrhunderts umgebaut und erweitert.
(Aufnahme G. Lahl)

Die Kirche wurde 1885, 1892 und 1900 renoviert.
Seit 1913 finden hier keine regelmäßigen Gottesdienste mehr statt.
Jetzt steht das Gebäude unbenutzt, leer und verfällt, der Eingang ist eingewachsen.
Der zugehörige, ursprünglich aus Kammern stammende Altar ist wieder dorthin zurückgekehrt.

Von Kammern aus betreut die Kirche der aus Adldorf stammende Pfarrer Pammer.
Er feiert am 29. Juni 1943 sein 40-jähriges Priesterjubiläum.
(Slg. M. Niedermaier)

Er verstirbt am 4.7.1946.
(Slg. M. Niedermaier)

Ein Zeitungsartikel von 1951 zu Thomasbach:

Bereits 1951 wurde heftig über den Erhalt der Kirche gestritten.

(Zeitungsartikel aus dem Archiv des Heimatmuseums Landau)

Bachorte gelten als Beleg für eine frühe Besiedlung bachaufwärts in ein Waldgebiet.

Anhang: Sterbebilder

Sterbebild von 1911 mit zwei 300 Tage Ablässen.
Cresc. Sulzböck, Austragsbäuerin, 60 Jahre.

Sterbebild von 1926.
Franziska Attenberger, Oekonomsgattin, im 36. Lebensjahr.

Sterbebild von 1959.
Franz Huber, Austragsbauer, gestorben im Alter von 79 Jahren.
(Slg. M. Niedermaier)


zuletzt geändert am 01.03.2024, 21:26

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